Emilia ist acht Jahre alt und liebt Weihnachten über alles! Schon Wochen vorher kann sie es kaum erwarten, bis endlich der Heilige Abend da ist – genauso wie ihr Hund Bella, der fast bei jedem ihrer kleinen Abenteuer dabei ist. Doch dieses Jahr scheint die Zeit einfach nicht vergehen zu wollen. Jeder Tag fühlt sich für Emilia endlos lang an, und sie seufzt: „Ach, könnte es doch schon Weihnachten sein!“

Am Nachmittag beschließt sie, ihre beste Freundin Anna zu besuchen, die nur ein paar Häuser weiter wohnt. Gemeinsam mit Bella marschiert sie durch die kalte Luft, die schon ein bisschen nach Winter riecht. Kaum ist sie bei Anna angekommen, überlegen die beiden, womit sie sich die Zeit vertreiben könnten. Da entdeckt Emilia ein dickes Märchenbuch auf einem Regal in Annas Zimmer. „Lass uns Märchen lesen!“, ruft sie begeistert. Anna nickt und holt das Buch herunter.

Auf dem Bett machen sie es sich gemütlich – Bella darf ausnahmsweise auch mit rauf, was sie sich mit einem freudigen Schwanzwedeln auch nicht nehmen lässt. Die Mädchen lesen abwechselnd Geschichten von Hänsel und Gretel, Schneewittchen, dem Froschkönig und vielen anderen Märchen. Als sie bei Frau Holle angelangt sind, seufzt Anna: „Es wird Zeit, dass es endlich schneit. Immerhin ist bald Weihnachten – und mit Schnee wäre alles viel schöner!“

Als sich Emilia später auf den Heimweg macht, bläst ihr ein kalter Wind ins Gesicht. Sie zieht den Schal fester um sich und schaut zum Himmel hinauf. „Bitte, lieber Himmel“, flüstert sie, „schick uns doch ein bisschen Schnee.“ Bella bellt leise, als würde sie zustimmen. Und tatsächlich – ganz oben, zwischen den grauen Wolken, glitzert etwas Helles auf. Vielleicht, nur vielleicht, war das schon die erste Schneeflocke, die sich auf den Weg zu Emilia machte.

Nur noch 23 Tage bis Weihnachten.


Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahren Sie, wie Ihre Kommentardaten verarbeitet werden.