
Heute ist Krampus-Tag. Emilia findet das ein bisschen seltsam. Sie weiß gar nicht so genau, warum es diese Krampusse überhaupt gibt. So richtig weihnachtlich sehen die gar nicht aus, denkt sie. Mit ihren Hörnern und den Masken passen sie doch viel besser zu Halloween!
Zum Glück kennt sich ihr Opa damit aus. Er schnitzt nämlich selbst Krampusmasken aus Holz. Also macht sich Emilia am Nachmittag auf den Weg zu seiner Werkstatt – natürlich zusammen mit Bella. Schon von weitem hört sie das Klopfen und Hämmern.
„Opa?“, ruft sie neugierig, als sie hereinkommt. „Warum gibt es eigentlich die Krampusse? Die passen doch gar nicht zu Weihnachten!“
Ihr Opa lächelt und legt das Schnitzmesser beiseite. „Weißt du, Emilia,“ erklärt er, „die Krampusse gehören zum Heiligen Nikolaus. Sie begleiten ihn, um die Kinder daran zu erinnern, brav zu sein. Während der Nikolaus die braven Kinder beschenkt, soll der Krampus die frechen Kinder ein bisschen erschrecken – aber keine Angst, er tut niemandem weh.“
Emilia nickt erleichtert. „Dann brauche ich mir ja keine Sorgen machen – ich war doch brav!“, sagt sie stolz.
Als sie nach Hause kommt, fällt ihr plötzlich etwas Wichtiges ein: Die Schifferl! Heute müssen sie ja noch ausgesetzt werden! Schnell ruft sie Anna an, und gemeinsam schleichen die beiden am Abend mit ihren kleinen, bunten Booten los. Ganz leise stellen sie sie vor die Türen von Oma, Opa, Tante und Onkel. Niemand bemerkt sie – eine richtige Geheimmisson!
Später, bevor Emilia schlafen geht, stellt sie noch ihre Stiefel vor die Haustür. „Vielleicht hat der Nikolaus ja auch für mich etwas dabei“, flüstert sie und streichelt Bella über den Kopf. Dann kuschelt sie sich ins Bett – gespannt, was der nächste Morgen bringen wird.
Nur noch 19 Tage bis Weihnachten



















