Letzte Fahrt der legendären E-Lok

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Letzte Fahrt der legendären E-Lok der Reihe 1099.014 im Planverkehr
Über 100 Jahre sind die E-Loks der Reihe 1099 aus den Jahren 1910 bis 1914 auf der Mariazellerbahn unterwegs gewesen. Die zu ihrer Zeit hochmodernen Elektrolokomotiven wurden mit Fahrplanwechsel am 28. Oktober 2013 aus dem Planbetrieb genommen.

Am 27. Oktober ging mit der Abschiedsfahrt der E-Lok 1099.014 eine Ära zu Ende. „Die letzte Fahrt der 1099 als Planzug im Regelverkehr ist ein besonderes Erlebnis, da es zugleich Abschied und Neubeginn darstellt. Die Mariazellerbahn erhält mit der Himmelstreppe ein neues, modernes Gesicht. Es ist Zeit, sich von den alten Garnituren zu verabschieden und die Zukunft willkommen zu heißen“, so Verkehrslandesrat Karl Wilfing.

„Unsere Elektrolokomotiven der Reihe 1099 sind die weltweit ältesten elektrischen Schmalspurlokomotiven, die noch im täglichen Planverkehr eingesetzt wurden. Am Sonntag war die 1099.014 ein letztes Mal als Zug 6813 von St. Pölten Richtung Mariazell unterwegs“, informiert NÖVOG Geschäftsführer Gerhard Stindl.

Verkehrslandesrat Karl Wilfing und NÖVOG Geschäftsführer Gerhard Stindl. (Foto: NÖVOG/Bollwein)

Ab 28. Oktober 2013 wird der Betrieb auf der Mariazellerbahn weitestgehend mit der Himmelstreppe abwickelt. Die meisten Altfahrzeuge sind außer Betrieb genommen. „Die Ausnahme bestätigt natürlich die Regel. Wir haben selbstverständlich auch künftig zwei Ötscherbär-Loks – 1099.07 und 1099.10 ab Sommer 2014 – sie sind mit sanierten Waggons als historische Ergänzung zur modernen Flotte und als besonderes Angebot wieder auf der Strecke unterwegs. Ebenso wie unsere Dampflokomotive Mh6“, bekräftigt Wilfing das touristische Angebot.

„Auch für unsere anderen ‚Pensionisten‘ gibt es Interessenten. Wir werden in den kommenden Wochen entscheiden, wie es mit ihnen weiter geht“, erklärt Stindl. Einige Diesellokomotiven der Reihe 2095 werden weiterhin für Bauzugdienste verwendet.

 

Die E-Loks der Reihe 1099 – ein kurzer Rückblick
Die 1099 wurde vom Herstellerkonsortium Krauss & Co und Siemens-Schuckert für die Mariazellerbahn entwickelt und gebaut. In den Jahren 1910 bis 1914 wurden insgesamt 16 Stück ausgeliefert, deren ursprüngliche Bezeichnung E 1 bis E 16 lautete. Erst im Jahr 1953 erhielten die Loks ihre heutige Reihenbezeichnung.

Der markante eckige Lokomotivkasten prägte das Erscheinungsbild der Strecke bis in die 60er Jahre des 20. Jahrhunderts. Zwischen 1959 und 1962 wurden die Lokomotiven umfassend modernisiert. Ein moderner, in den Farben Rot und Creme lackierter Stahlkasten ersetzte den charakteristischen braunen Lokomotivkasten. Auch technische Adaptierungen wurden im Laufe der Jahre durchgeführt. Die Maschine selbst blieb allerdings im Original erhalten. Die letzte große Verwandlung erlebte die 1099 mit der Entwicklung des Ötscherbären ab dem Jahr 2007.

 

Bericht und Fotos:

NÖVOG

 

 

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