Plan B für LKH Mariazell

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Das Krankenhaus Mariazell wird geschlossen – Stattdessen entsteht eine Notfallambulanz und eine Betreuungseinrichtung.

Drei Dinge sind fix. Bis 2014 wird im LKH Mariazell mit der Abteilung für Innere Medizin die einzige und letzte bettenführende Station geschlossen. Das Krankenhaus und das vielgepriesene Wundmanagement sind somit Geschichte.

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Es wird jedoch eine Nachnutzung für das LKH Mariazell geben, darüber informierten in der Vorwoche die Landesräte Siegfried Schrittwieser für Soziales (SPÖ) und Kristina Edlinger-Ploderer für Gesundheit (ÖVP) die Mitarbeiter des Krankenhauses.

Die Nachnutzung wird im Behinderten- bzw. im Pflegebereich angesiedelt sein. Details sollen im Herbst präsentiert werden. „Mit Trägervereinen speziell aus dem Behindertenbereich werden bereits Verhandlungen geführt“, sagte Siegfried Schrittwieser. Dafür sind in jedem Fall entsprechend Umbaumaßmahmen am Gebäude notwendig.

Fest steht weiters, dass am Standort Mariazell eine ambulante Erstversorgungseinheit (AEE) mit einem Notdienst rund um die Uhr eingerichtet wird. Diese Notversorgung bleibt unter dem Schutzmantel der Kages, die sich ansonsten allerdings ganz aus Mariazell zurückziehen wird.

Die Nachfolgeorganisation soll auch das Krankenhausgebäude von der Kages übernehmen, ebenso die Küche. Der Weiterbestand der Küche ist ebenfalls ein Kriterium für die Verhandlungen, sagte Kristina Edlinger-Ploderer. Soziallandesrat Siegfried Schrittwieser (SPÖ) sprach von einem klaren Bekenntnis der Politik für das Mariazellerland. Kein Widerspruch kommt dabei von den anwesenden Bürgermeistern des Mariazeller Landes. Mit einer ausgesprochenen Arbeitsplatzgarantie für alle Mitarbeiter wurde jeder Widerstand erstickt.

Im LKH Mariazell sind derzeit 70 Mitarbeiter beschäftigt. Im Krankenhaus gibt es 30 Betten, die bis 2013/2014 aufgelassen werden. „Die Kages wird den Übergangsprozess bestmöglichst begleiten“, sagte Kages-Vorstandsdirektor Werner Leodolter in Mariazell. Sieben Mitarbeiter werden auch weiterhin in der Küche benötigt, die AEE benötigt 16 bis 18 Mitarbeiter. Die restlichen Mitarbeiter werden entweder vom Nachfolgeunternehmen übernommenbeziehungsweise kommen in den Krankenhäusern Mürzzuschlag und Bruck unter.

Die Erstversorgungseinheit muss künftig auch nicht unbedingt im Krankenhausgebäude untergebracht sein. „Wenn die Nachfolgeorganisation das ganze Haus benötigt, dann wollen wir nicht im Wege sein, und wenn es passende Räumlichkeiten in Zentrumsnähe gibt, dann ist auch eine Übersiedlung möglich“, räumte Leodolter ein. Das LKH Mariazell steht auf dem Gemeindegebiet von St. Sebastian.

Bessere Grundversorgung?
Die ärztliche Grundversorgung im Mariazeller Land könnte trotz Spitalschließung verbessert werden, wenn tatsächlich alle Überlegungen umgesetzt werden. „Derzeit verhandeln wir über eine einzigartige Lösung für Mariazell. Wir können uns vorstellen, dass künftig in den Räumlichkeiten der AEE auch Fachärzte an bestimmten Tagen ordinieren.“, sagte Edlinger-Ploderer. Dazu Bedarf es der Zustimmung der Ärztekammer.

Betriebsratvorsitzende Elfriede Tröstl kann die LKH-Schließung nicht ganz nachvollziehen: „Wir haben hochqualifizierte Mitarbeiter im Wundmanagement. Dass gerade eine funktionierende Spezialklinik aufgelöst wird tut mir schon weh. Positiv ist, dass nach einer Lösung für die Mitarbeiter gesucht wird.“ Manfred Seebacher, Bürgermeister von St. Sebastian: „Und wenn wir uns auf den Kopf stellen würden, die Entscheidung würde nicht zurück genommen werden. Mit einer Nachfolgelösung können wir leben.“

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