Imposante Eindrücke

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Mittelturm Basilika Mariazell

Die „Lange Nacht der Kirchen“ am 27. Mai war auch in Mariazell ein beeindruckendes, imposantes und informatives Ereignis. Im Rahmen dieser österreichweiten Veranstaltung konnten in dieser Nacht verschiedene Kirchen und Klöster besucht und besichtigt werden, so auch die Basilika Mariazell. Und als Besucher konnte man vielerlei erfahren und besichtigen, was bei den „normalen“ Führungen und Besichtigungen in dieser Form nicht möglich ist.

Orgel - Basilika Mariazell

So präsentierte beispielsweise der Organist Willi Lammer in einer ausführlichen Demonstration die vier Orgeln der Mariazeller Basilika und spielte diese auch an. Dazu erklärte er auch die Geschichte und die Besonderheiten des jeweiligen Instrumentes. Die vier Orgeln sind übrigens mit Monitoren, Mikrofonen und Kopfhörern für den Organisten ausgestattet, damit auch Orgelkonzerte für mehrere Orgeln aufgeführt werden können und die Organisten sich untereinander verständigen können. Vor dem Gnadenaltar steht ebenso ein Orgelplatz – man könnte meinen, es handle sich hierbei um eine fünfte Orgel, aber auf diesem Platz kann man in Wirklichkeit mittels elektischer Impulse die Klaviaturen und Register der anderen Orgeln „fernbedienen“.

Basilika von Innen

 

Danach führte Pater Superior Mag. Karl Schauer höchstpersönlich das interessierte Publikum durch die Emporen und in die Schatzkammern der Basilika und zeigte dort Stücke, die im Rahmen einer „normalen“ Besichtigung nie zu sehen sind. Er erklärte so manche Geschichte einzelner Votivgaben und hob aber auch den enormen Aufwand für die Restaurierung und Konservierung der hier ausgestellten und aufbewahrten Schätze hervor.

Schatzkammern

 

Im Anschluss an die Schatzkammern hatten die Besucher die Möglichkeit, die Turmkammern der beiden Seitentürme zu besichtigen. In einer dieser Turmkammern hat übrigens die beliebte Weihnachtskrippe einen dauerhaften Standort gefunden und muss nun nicht mehr alljährlich hin- und hertransportiert sowie auf- und wieder abgebaut werden.

Altar Basilika Mariazell

Moderne Architektur und gediegenes Handwerk in Verbindung mit historischer Bausubstanz dominiert das Gesamtbild der Basilika. Jedes Detail scheint nicht nur funktionell durchdacht, auch stilistisch fügt sich ein Element harmonisch an das Andere. Behutsamer Umgang mit dem Bestand und dennoch technisch auf dem neuesten Stand – Glasfaserbeleuchtung und Raumentfeuchtungsgeräte fügen sich nahezu unsichtbar in die alten Mauern und Antiquitäten.

Weiters konnte man auch den Dachstuhl der Basilika begehen und so die Gewölbe auch einmal von oben sehen. Tonnen von Schutt wurden in den letzten Jahren hier herausgearbeitet, so der Superior in seinen Ausführungen. Auch ein elektrischer Schaltkasten war zu sehen, welcher eher an eine Telefon-Schalttafel aus den 50er Jahren erinnerte – aber bis vor gar nicht allzulanger Zeit sogar noch vollwertig in Betrieb war. Der gesamte Dachboden wurde mit einer Holzkonstruktion ausgestattet, sodass man jetzt wie über Brücken über das Gewölbe spazieren kann – künftig sollen hier auch Konzerte, Lesungen oder Ausstellungen und andere Veranstaltungen Platz finden.

Höhepunkt der Nacht war dann die Besteigung des Mittelturmes kurz nach Mitternacht. Etwa 30 Personen hatten bis dahin ausgeharrt und ließen sich dieses Erlebnis nicht entgehen. Oben konnte man nicht nur die Osterratsche von Mario Kuss bestaunen sondern auch die sieben Glocken – und auch hier gab Pater Karl mit seinen Ausführungen und Erzählungen einen Einblick in die Funktionsweise aber auch in die Geschichte. Den krönenden Abschluss fand der Turmbesuch schließlich, indem sich der Superior von den Besuchern nicht lange bitten ließ, zu seiner Fernsteuerung griff und zu dieser äußerst ungewöhnlichen Zeit die Glocken auch noch ertönen ließ.

Nachdem die Besucher dann schließlich wieder vor dem Gnadenaltar versammelt waren, erteilte der Superior noch den Schlusssegen und bedankte sich für das Interesse. Was bleibt ist ein beeindruckendes und informatives Erlebnis, welches nicht nur für Gäste sondern auch für die Bewohner von Mariazell und der Region viele neue Eindrücke und Aspekte zu bieten hatte – und den Teilnehmern wohl noch lange in Erinnerung bleiben wird.


Bericht:
www.woche.at

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