Biowärme im Mariazeller Land

Dieser Beitrag ist älter als ein Jahr, die Informationen sind möglicherweise nicht mehr aktuell!

Die Voraussetzungen für ein gemeindeübergreifendes Fernwärmenetz in Mariazell und St. Sebastian sind geschaffen. Jetzt beginnt die Suche nach Abnehmern.

Auf dem Schreibtisch des Mariazeller Stadtbetriebe-Direktors Johann Zauner liegen schon seit Jahren fix und fertige Pläne für die Fernwärme Mariazellerland. Bisher spießte es sich jedoch immer an einem geeigneten Standort für das Heizhaus.

Mittlerweile wurde ein passender Standort in der Nähe des Bundesschullandheimes hinter dem Erzherzog-Johann-Hügel gefunden. Die Fernwärme Mariazellerland GmbH (FWM), ein Tochterunternehmen der Stadtbetriebe Mariazell mit Beteiligung der niederösterreichischen EVN, beabsichtigt über ein Fernwärmenetz die Häuser im dicht verbauten Gebiet von Mariazell und St. Sebastian mit Wärme zu versorgen.

„Wir stehen in den Startlöchern, was wir jetzt noch brauchen, sind genügend Abnehmer für die Fernwärme“, sagt Johann Zauner, der gemeinsam mit Karl Flor die Geschäftsführung der Fernwärme Mariazellerland inne hat.

Die ersten Wärmelieferungsverträge sind bereits unterschrieben. Insgesamt sind entlang der Fernwärme Hauptleitung von Mariazell nach St. Sebastian rund 200 Anschlüsse möglich. „Um in den Genuss der 2,5 Millionen Euro hohen Förderung zu kommen, brauchen wir vor dem Projektstart 75 Prozent aller Wärmelieferungsverträge“, erklärte Johann Zauner bei einer Bürgerversammlung im Mariazeller Stadtsaal. Die Gesamtkosten für das Fernwärmeprojekt betragen rund acht Millionen Euro.

Die FWM sucht jetzt intensiv nach Kunden. Im Idealfall kann im Herbst 2012 die erste Ausbaustufe bis zum Mariazeller Hauptplatz in Betrieb genommen werden. Die FWM argumentiert neben der regionalen Wertschöpfung auch mit Fernwärme als die kostengünstigere Heizvariante.

„Die Fernwärme ist gegenüber Heizöl um mehr als 1000 Euro günstiger“, sagte Karl Flor. Wobei sich der Preis für die Biomasse immer am Heizölpreis orientiert. „Deswegen sollte man nicht das Preisargument in den Vordergrund rücken. Wichtig ist der ökologische Aspekt. Wir verschaffen uns mehr Unabhängigkeit und wir bekennen uns zur regionalen Wertschöpfung“, sagte Manfred Seebacher, Bürgermeister von St. Sebastian.

„In nicht so rosigen wirtschaftlichen Zeiten ist das Fernwärmeprojekt ein wichtiger Impuls für das Mariazellerland“, sagte der Mariazeller Bürgermeister Josef Kuss. Entscheidend für die Realisierung des Projektes ist es, ob sich mögliche Großabnehmer wie Basilika, Jufa-Gästehäuser, Pensionistenheime und Krankenhaus für die Fernwärme begeistern lassen.

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahren Sie mehr darüber, wie Ihre Kommentardaten verarbeitet werden .