„Mariazell – Schatzkammer der Habsburger“

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Mariazell und die Habsburger – das ist die Geschichte einer besonderen Beziehung. Die Verehrung der Magna Mater Austriae war stets beides für die österreichische Herrscherfamilie: Staatskult mit politischem Zweck und Ausdruck einer zutiefst privaten Frömmigkeit. Der Film von Alfred Ninaus und Fritz Aigner beleuchtet diese Aspekte mittels historischer Unterlagen sowie eindrucksvollen SPIELSZENEN und taucht ein in die Entwicklung Mariazells zum bedeutendsten Wallfahrtsort Mitteleuropas, die ohne das Wirken der Habsburger undenkbar gewesen wäre. Einen besonderen Bezug zu Mariazell hat heute noch Karl Habsburg-Lothringen – der Enkel des letzten österreichischen Kaisers Karl I. – der regelmäßig die Basilika in Mariazell besucht, um vor den Gnadenaltar zu treten – so wie das seine Ahnen über die Jahrhunderte auch gemacht haben. Karl Habsburg-Lothringen hat 1993 in Mariazell geheiratet.

"Die Habsburger in Mariazell" - Foto: RANFILM
„Die Habsburger in Mariazell“ – Foto: RANFILM
  • Vater Otto und seine Mutter Regina wurden 2011 in einer öffentlichen Trauerfeier unter großer Anteilnahme der Mariazeller Bevölkerung verabschiedet. All die Jahrzehnte nach dem Ende der Monarchie war Mariazell für ihn der „einzig logische Ort“ für diese Familienfeierlichkeiten. Karl Habsburgs Großmutter Zita Habsburg-Lothringen durfte Österreich erst 1982 wieder betreten, nachdem sie und ihre Familie mit dem Untergang der k.u.k.-Monarchie gezwungen waren, ins Exil zu gehen. Eine der ersten Stationen ihrer Heimkehr war Mariazell: sie empfand es als „Gnade, hier sein zu dürfen.“
  • Unter Maria Theresia fand diese Frömmigkeit ihren letzten Höhepunkt: davon zeugen ihre Stiftungen an die Mariazeller Kirche, etwa das silberne Abschlussgitter beim Gnadenaltar, das dessen Bedeutung als Ort des offiziellen Österreich zum Ausdruck bringt. Pater Michael Staberl, der Superior von Mariazell, führt uns im Film durch die Basilika und zeigt die wichtigsten Geschenke und Votivgaben, die von den Habsburgern dargebracht wurden. Die 16-fache Mutter Maria Theresia hat der Mariazeller Mutter Gottes für ihre zahlreichen Nachkommen gedankt.
  • Ihr Sohn und Thronfolger Kaiser Joseph II. stand in aufklärerischer Tradition und hat im Rahmen seines kirchenpolitischen Kahlschlags auch die Wallfahrten verboten. Ebenso ließ er das Mutterkloster von Mariazell, Stift St. Lambrecht, aufheben.
  • Kaiser Franz I. ließ die Wallfahrten und Prozessionen Schritt für Schritt wieder zu. Von da an verlagerte sich die Habsburgische Frömmigkeit im 19. Jahrhundert zunehmend in den privaten Bereich.
"Die Habsburger in Mariazell" - Foto: RANFILM
„Die Habsburger in Mariazell“ – Foto: RANFILM
  • Kaiser Franz Joseph I. hat Mariazell in seiner knapp 70-jährigen Regentschaft nur dreimal besucht, und doch zeugen die Bilder von seinem letzten Besuch im September 1910 von der immer noch vorhandenen Verbundenheit zum religiösen Zentrum seines Reiches. Pater Michael Staberl: „Mariazell ist ein Ort, wo die Habsburger mit ihren Völkern Begegnung gepflogen haben.“ Die innigen Bande zwischen der Familie Habsburg und Mariazell währen bis heute.
  • Erzherzog Johann war die treibende Kraft in der Industrialisierung der Steiermark. Mit 14 Jahren hatte er das Mariazeller Land erstmals besucht, sein Interesse galt fortan auch der bäuerlichen Lebenswelt. Als einziger Habsburger ist er hier schließlich sesshaft geworden. 1818 erwarb er den Brandhof nahe Mariazell, ein uraltes Bauerngut, und ließ es zu einem Herrensitz ausbauen. „Im 40. Jahr meines Lebens beschloss ich, Johann, Erzherzog von Österreich, in den schirmenden Alpen mir ein Haus der Ruhe, einfach und prunklos zu bauen“, schrieb er. Bis heute ist das Anwesen im Familienbesitz geblieben.

„Wenn man durch den Gnadenaltar nicht emotional berührt ist, dann muss man innerlich ein Eiskasten sein“, stellt Karl Habsburg-Lothringen fest. Gerade so viele Menschen aus den Ländern der ehemaligen Donaumonarchie – jährlich machen sich 1 Million Pilger auf den Weg nach Mariazell – erleben immer noch eine gleichsam emotionale wie spirituelle Ergriffenheit im Angesicht der Magna Mater Austriae.

"Die Habsburger in Mariazell" - Foto: RANFILM
„Die Habsburger in Mariazell“ – Foto: RANFILM

Die Stadtgemeinde Mariazell und der ORF Steiermark laden zur ORF-Filmpräsentation am Donnerstag, 21. Oktober 2021 um 19:00 Uhr im Raiffeisensaal Mariazell ein. Aufgrund der geltenden Corona-Regelungen wird auf die 3G-Nachweispflicht und Kontaktdatenerhebung vor Ort hingewiesen. Aus organisatorischen Gründen wird um eine Anmeldung bei Andreas Schweiger, GF der Mariazeller Land GmbH, gebeten.

Am Sonntag, 24. Oktober 2021 um 16:35 Uhr wird die Dokumentation im Rahmen der Sendereihe „ERLEBNIS ÖSTERREICH“ auf ORF 2 ausgestrahlt.

"Die Habsburger in Mariazell" - Foto: RANFILM
„Die Habsburger in Mariazell“ – Foto: RANFILM

Weitere Informationen und Anmeldung
Andreas Schweiger, Geschäftsführung Mariazeller Land GmbH
Wiener Straße 32, 8630 Mariazell
E-Mail: andreas.schweiger@mariazeller-land.at

Stab
Buch: Alfred Ninaus & Fritz Aigner; Kamera: Reinhold Ogris; Flugaufnahmen: Richard Mayr; Kameraassistent: Timo Neubauer; Sprecher: Franz-Robert Wagner; Musik: Gerd & Julian Schuller; Produktionsassistentin: Sophie-Marie Hasibeder; Produzenten: Stephanie Ninaus & Matthias Ninaus; Produktion: RANFILM TV & Film Production GmbH; Regie: Alfred Ninaus & Fritz Aigner; Gesamtleitung: Gerhard Koch

Bericht: Mariazeller Land GmbH, GF Andreas Schweiger
Fotos: RANFILM

Eine Antwort

  1. Hab’s gesehen – einfach großartig! Tolles GeschichtsTv.

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