Doku-Serie: „Erbe Österreich – Die Habsburger in Mariazell“

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TV Doku-Serie „Erbe Österreich“
Folge 1: „Die Habsburger in Mariazell“

Die Dreharbeiten für die erste Folge der neuen TV Doku-Serie „Erbe Österreich“ starteten bereits am 8. Februar 2021 im Stift St. Lambrecht, seit 9. Februar finden diese in Mariazell mit Herrn Karl Habsburg-Lothringen (Enkel des letzten österreichischen Kaisers) statt und werden noch bis Ende Februar andauern.

Durch die Dokumentation wird die historische Bedeutung Mariazells in ein neues Licht gerückt. Sie behandelt die vermehrt durch die Habsburger aufkommende Wallfahrt nach Österreich, aus der sich allmählich ein touristischer und wirtschaftlicher Schwerpunkt entwickelte. Dieser ist sowohl für die kirchliche Institution als auch für die jeweilige Region von großer Bedeutung.

Habsburger in Mariazell; v.l.n.r.: Produzent Alfred Ninaus, BGM Walter Schweighofer, Kameramann, Karl Habsburg - Foto: Anna Scherfler
Habsburger in Mariazell
v.l.n.r.: Produzent Alfred Ninaus, BGM Walter Schweighofer, Kameramann, Karl Habsburg – Foto: Anna Scherfler

Für die Österreicher ist sie die „Magna Mater Austriae“ (Große Mutter Österreichs), für die katholischen Slawen die „Mater Gentium Slavorum“ (Mutter der slawischen Völker), für die Ungarn die „Magna Domina Hungarorum“ (Großherrin der Ungarn): Die Gnadenmutter in der Basilika von Mariazell war seit Jahrhunderten für die Völker der Donaumonarchie zentraler Wallfahrtsort.

Der obersteirische Wallfahrtsort Mariazell geht auf eine im 12. Jahrhundert errichtete Klosterzelle des Benediktinerstiftes St. Lambrecht zurück. Diese entwickelte sich zu einem bedeutenden Ort der Marienverehrung in Mitteleuropa, in deren Zentrum die spätromanische Gnadenstatue der Mutter Gottes steht.

1157 hat der Mönch Magnus eine aus Lindenholz geschnitzte Marienstatue in das Zellertal gebracht. Der Legende nach hatte diese einen Felsen geteilt, der den Weg versperrte. Mönch Magnus stellte die Statue auf einen Baumstrunk und errichtete die erste Kapelle rundherum. So entstand der spätere Ort – aus „Maria in der Zelle“ entstand der Name Mariazell.

Karl Habsburg beim Gnadenaltar - Foto: Anna Scherfler
Karl Habsburg beim Gnadenaltar – Foto: Anna Scherfler

Mariazell wurde zum Nationalheiligtum der Donaumonarchie, fast alle Habsburger pilgerten nach ihrer Krönung hierher. Unter Kaiser Leopold I. (1658-1705) wurde Mariazell zum „Reichsheiligtum“ und Maria Theresia (1740- 1780) machte auf ihrer Hochzeitsreise Station in Mariazell. Ihr Sohn, der Reformer-Kaiser Josef II. (1780- 1790), verbot zwar alle Wallfahrten, die eine Übernachtung erforderten, doch nach seinem Tod wurden die Pilgerreisen nach Mariazell sofort wieder aufgenommen.

Kaiser Franz Joseph I. und Kaiserin Sisi nahmen 1857 an den 700-Jahr-Feiern in Mariazell teil und 1910 fuhr Franz Joseph mit der Mariazellerbahn zur Gnadenmutter. Da Otto Habsburg bis 1961 bzw. 1963 Einreiseverbot in Österreich hatte, konnten er und Regina nicht in Mariazell heiraten, sondern taten dies stattdessen in Lothringen. Ihre Silberhochzeit 1976 und die Goldene Hochzeit 2001 feierten sie jedoch in Mariazell. Ottos ältester Sohn Karl Habsburg heiratete in der Basilika 1993 Francesca Thyssen-Bornemisza.

Karl Habsburg beim Gnadenaltar - Foto: Anna Scherfler
Karl Habsburg beim Gnadenaltar – Foto: Anna Scherfler

Auch Österreich hat seine „Pilgerstraßen“, vielleicht international nicht so berühmt wie die „Jakobswege“, aber auch hierzulande führen viele Wege nach Mariazell. Das ist ein Wallfahrtsheiligtum, das sich sehen lassen kann – 1157 feiert man als das Gründungsjahr, seither ist die damalige Kirche zu einer eindrucksvollen Basilika geworden, deren Umbauten bis ins späte 18. Jahrhundert dauerten.

Wo der Kaiser und seine Familie waren, folgten die Adeligen und jene, die es sich leisten konnten und so wurde dieser steirische Ort auch zum gesellschaftlichen Treffpunkt. Es gibt natürlich auch Naturschönheiten ringsum wie den Wasserfall in der Mürzschlucht und ein Jagd-Denkmal von Kaiser Franz Joseph im Bärenbachgraben.

Heute führen zahlreiche nationale und internationale Pilgerwege nach Mariazell, dem wichtigsten Wallfahrtsort Österreichs. Seit 1330 strömen größere Menschenmengen nach Mariazell, um zur Magna Mater Austriae zu gelangen. 850.000 Gläubigen – die jährlich kommen und sie verehren!

Eine Produktion von RANFILM in Koproduktion mit ORF III und ORF Steiermark

Bericht: RANFILM, Mariazeller Land GmbH, Mariazell Online
Fotos: Anna Scherfler

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