Vorweihnachtszeit in Mariazell
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„Heimatleuchten Spezial: Adventroas in Mariazell“ bei Servus TV am Freitag, 18. Dezember 2020 ab 20:15 Uhr
Conny Bürgler und Richard Deutinger besuchen den traditionellen Adventmarkt in Österreichs bekanntesten Wallfahrtsort, probieren regionale Spezialitäten und lernen alte Bräuche kennen.
Der Pilgerort ist Anlaufstelle für über eine Million Menschen im Jahr. Sie besuchen die Gnadenmutter, die auf einem Altar in der Mitte der Basilika steht und bringen Opfergaben wie Votivbilder oder Kleider. Wie viele Kleider die Gnadenmutter mittlerweile hat und welche eine ganz besondere Bedeutung haben, findet Richard Deutinger im Gespräch mit Pater Michael Staberl heraus.
Die Lebzelterei Pirker darf beim Adventmarkt in Mariazell natürlich nicht fehlen. Seit über 300 Jahren stellen sie Honiglebkuchen her – mittlerweile sogar in 80 verschiedenen Sorten. Damals ist die Lebzelterei aufgrund der vielen Pilger entstanden, die den Lebkuchen einerseits als Souvenir und andererseits als Beweis für Zuhause gekauft haben, dass sie den Pilgerort auch wirklich erreicht haben.
In der Adventzeit zaubern die Konditoren Krippen aus Marzipan, Schokolade und Lebkuchen. Konditorin Claudia Leodolter lebt für ihren Beruf und klebt dutzende Einzelteile zusammen, bis die perfekte Weihnachtskrippe aus Süßigkeiten vor ihr steht.
Auch der bekannte Mariazeller Magenlikör ist ein Relikt der früheren Pilgerzeit. Die Menschen haben auf ihrem langen Weg oft wenig oder nur schlecht gegessen, weswegen sie in Mariazell über Magenschmerzen klagten. Cajetan Arzberger war der Erste, der im Jahr 1883 die wohltuenede Wirkung von Kräutern in Form eines Magenlikörs erkannte. Der Mariazeller Magenlikör mit 33 Kräutern wird heute noch gebraut – dieser ist nicht nur bei Pilgern, sondern mittlerweile auch bei anderen Besuchern sehr beliebt.
Die Apotheke Zur Gnadenmutter ist eine der wenigen in Österreich, die noch viele Mittel selbst herstellt. Apothekerin Dr. Angelika Riffel findet Inspirationen in einem alten Buch, das sie auf dem Dachboden der Apotheke gefunden hat, mit zahlreichen Rezepten ihrer Vorgänger.
Schifferlsetzen
Nicht nur alte Rezepturen, sondern auch alte Bräuche und Traditionen haben in Mariazell Bestand. Das sogenannte „Schifferlbasteln“ und „Schifferlsetzen“ wird in der Vorweihnachtszeit nur noch in Mariazell praktiziert. Die Kinder basteln jährlich am 5. Dezember kleine Schiffe aus Papier, die sie heimlich vor die Türen von Bekannten und Verwandten legen. Am nächsten Tag holen sie die Schifferl wieder ab – vollgefüllt mit Äpfeln, Nüssen und Schokolade.
Musikalisch begleitet wird das „Advent-Heimatleuchten“ von drei Volksmusikgruppen. Die vier Burschen von ausgfuXt. spielen in einer alten Straßenbahn bei eisigen Temperaturen. Sänger Vinzenz Härtl hat eine enge Verbindung zu Mariazell und erzählt Conny, warum es bei ihnen immer lustig zugeht.
Die Steirische Streich spielt ein selbst geschriebenes Weihnachts-Gstanzl im alten Dreikanthof der Familie Martschin und schließlich stimmen die Hollerstauden mit ihrem besinnlichen Dreigesang auf die Weihnachtszeit ein.
