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Zum 90. Mal jährt sich Ende August die traditionelle „Kroatenwallfahrt“ nach Mariazell, zu der über 3.000 Pilger erwartet werden. Die dreitägige Gebetsveranstaltung im wichtigsten Wallfahrtsort Österreichs vom 23. bis 25. August, die u.a. mehrere Gottesdienste, einen großen Kreuzweg und eine Lichterprozession umfasst, wird vom Eisenstädter Diözesanbischof Ägidius J. Zsifkovics und von Bischofsvikar P. Stefan Vukits geleitet. Hunderte Pilger werden den Weg zu Fuß zurücklegen.

Die Tradition einer jährlichen Burgenlandkroaten-Wallfahrt nach Mariazell wurde 1923 eingeführt, doch ist bereits aus dem Jahr 1692 eine Wallfahrt mit Kroaten aus dem heutigen Burgenland überliefert, damals von Fürst Paul Esterhazy zum Dank für den gewonnenen Türkenkrieg 1683 initiiert. Der Fürst, Grundherr zahlreicher kroatischer Gemeinden im Nord- und im Mittelburgenland, ging selbst mit rund 11.000 Wallfahrern zu Fuß nach Mariazell.

Verbunden mit der Wallfahrt ist die Übergabe der Statue der „Wandermuttergottes“ (Putujuca Marija) – eine 1973 erstellte Kopie des Mariazeller Gnadenbildes – an jeweils eine andere kroatische Gemeinde im Burgenland oder Westungarn. Demnächst wechselt die Statue, die auch während des Jahres ein beliebtes Pilgerziel ist, von der westungarischen Pfarre Kophaza zur mittelburgenländischen Pfarre Großwarasdorf, in der rund 80 Prozent der Bevölkerung zur Volksgruppe der Burgenlandkroaten gehören. Beide Pfarren sind in die Gestaltung der Feierlichkeiten in Mariazell aktiv eingebunden.

Die etwa 35.000 bis 40.000 zählenden burgenländischen Kroaten, von denen etwa 15.000 in Wien leben, bilden die größte der sechs gesetzlich anerkannten autochthonen Volksgruppen in Österreich.