Diskothek muss früher schließen

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Carin und Monika Kerschbaumer betreiben gemeinsam die derzeit einzige Diskothek in Mariazell. Nach mehreren Anzeigen muss die „Chili Bar“ nun zwei Stunden früher als bisher ihren Betrieb schließen.

Diese Verordnung kam von der Stadtgemeinde Mariazell, der dafür zuständigen Behörde, und führte über die Bezirkshauptmannschaft Bruck/Mürzzuschlag. Anrainer, Beherbergungsbetriebe und auch die Gäste der angrenzenden Hotels fühlten sich durch den Lärm vor dem Nachtlokal immer wieder gestört, die Hotelbetreiber befürchteten deshalb Geschäftseinbußen und mussten solche auch schon hinnehmen.

Chili Bar in Mariazell

 

Ob diese Verordnung allerdings wirklich eine gute Lösung ist, ist nicht unumstritten. Da durch die frühere Sperrstunde die Lärmbelästigung nicht beseitigt sondern nur verkürzt bzw. um zwei Stunden vorverlegt wird, ist nicht davon auszugehen, dass diese Maßnahme von dauerhaftem Erfolg gekrönt sein wird. Anrainer und Gäste werden nach wie vor mit dem Lärm vor dem Lokal konfrontiert sein, zusätzlich fühlt sich die Jugend aber auch der Betreiber des Nachtlokals von der Behörde boykottiert und im Stich gelassen, wie unzählige Einträge auf der Facebook-Seite der „Chili-Bar“ zeigen.

„Die frühere Sperrstunde ist ein grober Einschnitt für das Geschäft. Wir müssen um halb drei die Musik abdrehen und um drei müssen alle gehen. Die meisten Gäste kommen erst kurz vor zwölf und wollen nicht schon um drei gehen. “ – so Carin Kerschbaumer in einem Interview mit der „Kleinen Zeitung“.

Seit rund 40 Jahren besteht dieses Tanzlokal in Mariazell (seit Dezember 2011 wird es von der Familie Kerschbaumer betrieben) und auch schon dementsprechend lange existiert auch das Problem der Lärmbeslästigung, da die jungen Gäste meist zu Fuß zwischen Cafés, Pubs und der Discothek in Mariazell unterwegs sind.

Der hohe Lärmpegel innerhalb der Lokale sorgt dafür, dass beim Verlassen des Lokals (unbewusst) wesentlich lauter gesprochen wird und die manchmal etwas „ausgelassene Stimmung“ des Publikums ist einer Nachtruhe auf der Straße natürlich auch nicht unbedingt zuträglich. Aber auch sämtliche Apelle der Lokalbetreiber an die Gäste, man möge sich vor dem Lokal und auf dem Heimweg doch ruhiger verhalten, haben offenbar nicht zum gewünschten Erfolg geführt.

Friedrich Sommerer, Amtsvorstand der Gemeinde Mariazell erklärt ebenso in einem Interview mit der „Kleinen Zeitung“: „Letztendlich hat das Gewerbereferat der BH die letzte Anzeige übermittelt mit der Auflage, wir müssen was tun“.

Natürlich ist dies auch für die Jugend in Mariazell keine erfreuliche Nachricht, wenn die einzige Disco im Umkreis von 60 km ab sofort schon um drei Uhr schließen muss. Sommerer teilt aber mit, dass die Verordnung widerrufbar ist, wenn die Lärmbelästigung nicht mehr vorhanden ist.

Die Gemeinden des Mariazeller Landes sprechen davon sich für die Jugend einzusetzen, um den Abwanderungstendenzen Einhalt zu gebieten. Mit dem Erhalt der Polytechnischen Schule und der Installation eines Nachttaxi-Betriebs seit dem Vorjahr wurden bereits zwei wichtige Projekte für die Jugend im Mariazeller Land thematisiert und auch verwirklicht.

Vielleicht ist es in diesem Fall überlegenswert, die in den Sommermonaten bewährte „Security-Streife“ auch auf die Zeiten außerhalb der Saison auszudehnen, um nicht nur die „Störenfriede“ vor den Lokalen sondern auch die Gemüter allgemein wieder zu beruhigen. Bleibt nur noch die Frage, wer das bezahlen soll…

 

Bericht:

Mariazell Online

 

 

2 Antworten

  1. h groenendijk sagt:

    Seit vielen Jahren sind wir Gaeste in Mariazell. Ein Disco ist ein zusammen bringen von Leute. Es bringt freude und ein bisschen Larm.
    Jedoch gibt es nicht viel besonders fuer euer Jugend.Hoffentlich bleibt der Disco geoefnet. Mit freutlichen Gruss aus Rotterdam( 43 Jahre Gast im Mariazellerland)

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