Kunst, Kulinarik und Geschichte zwischen Graz und Mariazell

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Wien (OTS) – Begegnungen, Natur, Kultur und Geschichte bilden den Mittelpunkt moderner Pilgerfahrten. Eine neue Ausgabe von „Aufgetischt“ zeigt zu Fronleichnam am Donnerstag, dem 7. Juni 2012, um 18.00 Uhr in ORF 2 die Besonderheiten der „Steirischen Pilgerwege“. Zwischen Graz und Mariazell befinden sich einzigartige kulinarische Wegpunkte, wie der kleine traditionsreiche Feinkostladen „Mild“ in Graz, der Zwei-Hauben-Gasthof „Zum Forsthaus“ in Fischbach oder das neueröffnete Hotel „Weißer Hirsch“ in Mariazell, in denen Pilger – wie der Koch des Grazer Landhauskellers, Lorenz Kumpusch, und seine Begleiter – Station machen. Der Weg selbst wird zum Hauptdarsteller, den die Wanderer als farbenfrohen Garten, üppigen Feinkostladen, kunstvolle Galerie und Schauraum für lokales Handwerk erleben. Noch mehr österreichisches Brauchtum, Kulinarik und Musik stehen mit „Gipfel der Genüsse“ (9.05 Uhr), „Frühschoppen zu Fronleichnam mit Caroline Koller“ (12.00 Uhr), „Harmonie der Stille – 900 Jahre Stift Seitenstetten“ (17.35 Uhr) und dem „Sommernachtskonzert live aus Schönbrunn“ (21.05 Uhr) zu Fronleichnam auf dem Programm von ORF 2.

Basilika Mariazell

Mit Küchenchef Lorenz Kumpusch unterwegs am Pilgerweg von Graz nach Mariazell

Küchenchef Lorenz Kumpusch kreiert im Grazer Landhauskeller eine moderne regionale Küche. Die wichtigsten Zutaten sind Lebensmittel aus dem Umland. Im Rahmen einer Wanderung von Graz nach Mariazell will er die Landschaft „hinter den Zutaten“ besser kennenlernen. Begleitet wird der dekorierte Küchenchef auf dem 120 Kilometer langen Fußmarsch von seinem kunstaffinen Bruder Julian und dem Küchenchef des Grazer Kongresses, Patrick Spenger. Proviant für die Reise bekommen die Pilger ums Eck vom Landhauskeller im traditionsreichen Feinkostladen „Mild“. Während der junge Chef Thomas Pagel die berühmten Schweinsbratenbrote zubereitet, erzählt seine Mutter die bewegte Geschichte des kleinen Ladens, der über die Jahre viele Wandlungen durchgemacht hat: vom reinen Delikatessengeschäft über einen Jugendtreff bis zum heutigen Lokal mit Veranstaltungen, DJ-Lines und Ausstellungen.

Der eigentliche Ausgangspunkt der Pilgerreise liegt an der Stadtgrenze in Maria Trost. Von der Wallfahrtskirche führt der Weg zunächst entlang an grünen Wiesen und Wäldern Richtung Schöckl, dem Grazer Hausberg. Im Stubenberghaus kehren die Pilger für ein spätes Frühstück ein, während nebenan am Schöckl-Plateau einige Diskgolfer versuchen, ihre Frisbee-ähnlichen Scheiben in die aufgestellten Körbe zu werfen. In St. Kathrein am Offenegg, etwas abseits des klassischen Pilgerwegs, liegt der Sulamith-Garten von Sissy Sichart – benannt nach der makellosen Geliebten aus dem alttestamentarischen Hohen Lied des Salomon. Das umfangreiche Wissen über Kräuter und deren Wirkung hat sich Sissy Sichart, wie auch ihre künstlerischen und gärtnerischen Fähigkeiten, selbst beigebracht.

Immer wieder kommen die Pilger auf ihrem Weg über die Sommeralm an den regionaltypischen Bänderzäunen vorbei, mit denen seit mehr als hundert Jahren die Rinder- und Schafherden auseinandergehalten werden. Die „Bänder“ oder „Bandln“ sind Fichtenäste, die mit viel handwerklichem Geschick von Sepp Schaffer und seinen Kollegen um die Steher gewickelt werden, um dem Zaun die richtige Festigkeit zu geben. Das gesamte Almgebiet ist mit solchen Bänderzäunen durchzogen und begrenzt auch in Straßegg das Land des Pilgergasthofes von Rudolf Pretterhofer. Beim „Strosseggwirt“ bekommen die Pilger neben anständiger Verpflegung echte steirische Hausmusik und ein klassisches Bettenlager für die Nacht. Während die Pilger am nächsten Morgen frühstücken, führt in Fischbach der erste Weg des Zwei-Hauben-Kochs Christian Übeleis in den Garten seines Gasthofs. Hier findet er die Wiesenblumen für seine Kräuter-Gnocchi, die er den Pilgern zum „Zweifachen vom Almochsen“ serviert. Zur gleichen Zeit am Ende des Pilgerwegs in Mariazell sammelt Apothekerin Angelika Prentner die pflanzlichen Zutaten für ihr „Lebenselexir“, das sie nach einem jahrhundertealten Rezept zusammenbraut.

Hotel Weißer Hirsch

Im Fischbacher „Forsthaus“ stärken sich die Pilger bei ihrem Freund und Kochkollegen Christian Übeleis, bevor sie den Zwei-Hauben-Koch überreden, den letzten Abschnitt mitzugehen. Die „Weg-Art“, Kunstwerke regionaler Künstler, begleitet die Wanderer auf diesem Teilstück. Kunst ganz anderer Art erwartet Besucher vor den Mauern des Münsters von Neuberg: gläserne Flammen, Sonnen und Globen, gefertigt im Gewölbe des ehemaligen Zisterzienser-Klosters. Glasbläser Valentin verformt bei 1.250 Grad das flüssige Glas zu edlen Vasen.

Eine solche kauft an diesem Nachmittag die Hotelière Lieselotte Sailer. Sie hat ihre Tiroler Heimat verlassen, um dem „Weißen Hirsch“ in Mariazell zu neuem Glanz zu verhelfen. Das frische Küchenkonzept wird von Chefkoch Reinhard Wind umgesetzt, der einen Saibling unter einer Käsehaube und mit Buchweizenlaibchen serviert. In der Zwischenzeit sind auch Lorenz Kumpusch und seine beiden Pilgerfreunde in Mariazell angekommen. Nach einem kurzen Besuch der Basilika kehren sie im „Weißen Hirsch“ ein.

 

Bericht:

Austria Presse Agentur

Fotos:

Mariazell Online

 

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