Flößen VS Gameboy

Dieser Beitrag ist älter als ein Jahr, die Informationen sind möglicherweise nicht mehr aktuell!

Jährlich wandern 40.000 Besucher in das einzigartige Holzknechtland auf den Spuren der Vergangenheit. Vor 15 Jahren begann die Errichtung dieser aufregenden Erlebniswelt auf der Mariazeller Bürgeralpe.

 

Holzknechtland

 

Kinder in der Vergangenheit waren sportlich. So benützten sie für den Aufstieg auf die Bürgeralpe nicht die Schwebebahn, sondern gingen zu Fuß hinauf zum Holzknechtland – für Kinder aus dem Mariazeller Land keine fremde Welt, sie wissen noch, was ein Holzknecht ist. Einer der Buben kennt sogar einen Sappl: „Mein Opa hat noch einen“, sagt er stolz. „Fremden Kindern muss man das oft noch erklären“, weiß Ägydius Sommerauer, Gründungsmitglied des „Gemeinnützigen Vereins Erlebniswelt Holzknechtland“, der die Gruppe führt.

 

Holzknechte

 

Die Führung beginnt mit einem Film. Darin wird das Leben und Arbeiten der Holzknechte erklärt, eine wichtige Voraussetzung für den Rundgang durch das Holzknechtland. Der Film vermittelt nicht nur Fachliche Dinge. Nach der Vorführung versteht man auch die Information auf der Tafel vor dem Eingang um einiges besser: „Nur wer seine Vergangenheit kennt, kann für die Gegenwart und Zukunft besser lernen und arbeiten.“

Die ersten Exponate lassen die Kinder geduldig über sich ergehen. Erst das Stück des gefällten Baumriesen, einer uralten Buche, bringt mehr Leben in die Kinderschar. Die Jahresringe zur Altersbestimmung kennen alle, zählen wollen sie sie aber lieber nicht.

 

Flößen

 

Das erste Highlight des Rundgangs auf dem zwei Hektar großen Gelände steht an. Mit langen Stangen dürfen die Kinder kleine Holzstämmchen flößen – was sich als überaus schwierige Arbeit entpuppt. Aber die Schülerinnen und Schüler sind mit Feuereifer bei der Sache – oder besser: mit Wassereifer, denn einige sind schon ganz schön nass.

Nun kommt die Gruppe zum Teich, an dem, einem Schiff gleich, das Gebäude „Arche des Waldes“ liegt. Wozu der See dient, fragt Sommerauer. „Zum Anschauen“, meint ein Vorlauter. „Für die Wassershow“, sagt ein anderer und meint die Aufführungen der Mariazeller Bergwelle. Dass es ein Beschneiungsteich für die Schipisten ist, weiß keiner. Egal, wichtiger ist die Fahrt mit der Bahn rund um den Teich.

Dass das Eintauchen in die Vergangenheit geglückt ist, drückt man am Ende der Führung so aus: „Heute hat sogar der Gameboy Pause.“

 

 

Bericht:
Mariazell Online
Fotos:
Mariazeller Bürgeralpe