Zusatztafel beim Denkmal

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Zusatztafel beim Denkmal für den Jesuitenpater Heinrich Abel (1843-1926) enthüllt. Auf der Zusatztafel wird das Bedauern über die antisemitischen Äußerungen Abels ausgesprochen. Der Provinzial der österreichischen Jesuiten, P. Gernot Wisser SJ, hat die Enthüllung der Tafel um 11 Uhr vorgenommen.

 

Zusatztafel beim Denkmal

 

Der Tafeltext ist identisch mit dem einer anderen Zusatztafel, die im Dezember 2008 bei einem Abel-Denkmal in der Wiener Agustinerkirche angebracht wurde. Der Text lautet: „Der Einsatz von P. Heinrich Abel SJ für die Menschen hat seine Zeitgenossen dazu bewogen, ihm dieses Denkmal zu errichten. Seine Äußerungen über die Juden aber waren oft verständnislos, abwertend oder verachtend. Das Zweite Vatikanische Konzil hat erklärt: ‚Im Bewusstsein des Erbes, das sie mit den Juden gemeinsam hat, beklagt die Kirche … alle Hassausbrüche, Verfolgungen und Manifestationen des Antisemitismus, die sich zu irgendeiner Zeit und von irgendjemandem gegen die Juden gerichtet haben‘. Wir bedauern P. Abels antijüdische Äußerungen und bitten Gott und die Juden um Vergebung. Für die Gegenwart und die Zukunft ist es uns wichtig, eine aufrichtige und respektvolle Beziehung mit dem Volk des Ersten Bundes zu pflegen. Österreichische Provinz der Gesellschaft Jesu, Mai 2009“.

 

Denkmal für den Jesuitenpater Heinrich Abel (1843-1926)

 

Abel wurde 1843 in Passau als Sohn eines bayrischen Oberzollinspektors geboren; er besuchte das Gymnasium in Passau und ging danach nach Innsbruck, um Philosophie und Theologie an der Universität zu studieren. 1863 trat er in die Gesellschaft Jesu ein; auf das Noviziat und Juniorat in St. Andrä folgte ein Studium der Philosophie in Pressburg und der Theologie in Innsbruck, wo er 1874 zum Priester geweiht wurde. Bis 1890 wirkte Abel hauptsächlich als Professor für Geschichte am Gymnasium in Kalksburg, auch wenn er bereits in diesen Jahren Predigten und Reden zu halten begann. Im Oktober 1890 kam es zur Gründung der Kaufleutekongregation zu St. Augustin, deren Präses P. Abel wurde. Von da an verlagerte sich sein Wirken hin zur Männerseelsorge in Wien, wobei seine Predigten bei vielen großen Anklang fanden. Er gründete schnell weitere Kongregationen und begann 1893 mit den Männerwallfahrten nach Mariazell. Aufgrund seiner seiner volkstümlichen Sprache und seiner Erfolge galt er als „Männerapostel von Wien“. P. Abel starb am 23. November 1926 in Wien.