Der Wolf kommt, der Bär geht

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Die Steiermark stemmt sich gegen eine Wiederansiedelung der Braunbären. Dafür lässt sich der Wolf in der Obersteiermark blicken.

 

Wolf gesichtet

 

 

Franz Fidi, Bergretter in Mariazell und wohnhaft in Krieglach, ist sich sicher. „Es war ein Wolf.“ Gesehen hat er ihn kürzlich bei einer Schitour auf das Waxenegg im oberen Mürztal. Bis auf hundert Meter ist die Schitourengruppe mit Franz Fidi an den Wolf herangekommen, ehe der Wolf das Weite suchte.

 

In Neuwald im Tal der Kalten Mürz sind Meldungen über Wolfsichtungen keine Seltenheit. „Im April des Vorjahres haben wir des Öfteren Spuren eines Wolfes gesehen“, sagte Revierjäger Franz Leistentritt aus Kapellen. Bei Tierfütterungen hat der Wolf auch Wild gerissen. „Es ist untypisch, dass ein Wolf alleine auftritt, da Wölfe sonst nur im Rudel auftreten“, sagte Leistentritt. Seit April hat der Wolf keine Spuren mehr hinterlassen – bis jetzt. „Aufgrund der dauernden Schneefälle konnten wir die Sichtung noch nicht bestätigen“, sagte der Jäger.

 

 

 

 

Keine Braunbären mehr

Der Wolf kommt, dafür geht der Braunbär. Nur noch zwei männliche Braunbären gibt es in den nördlichen Kalkalpen. Der WWF (World-Wide-Fund-For-Nature) will sich für eine Wiederansiedelung der Braunbären in den Kalkalpen einsetzen. Auch im Mariazellerland sollten wieder Bären angesiedelt werden.

 

Bär Das Land Oberösterreich hat bereits die Mitarbeit an einem Wiederansiedelungsprojekt bestätigt. Das Land Steiermark hat dies bisher nur in Aussicht gestellt.

 

 

Bereits nach zwei „Bärengipfel-Gesprächen“ mit Vertretern der Behörden, der Land- und Forstwirtschaft, der Bärenanwaltschaft, des WWF und der Landesjägerschaft ist die Wiederansiedelung des Braunbären in der Steiermark gescheitert. „Die Fachabteilung 13C, Naturschutz, hat versucht zu vermitteln. Es konnte jedoch keine einstimmige Übereinkunft für eine Wiederansiedelung von Bären in der Steiermark getroffen werden“, sagte Umwelt-Landesrat Manfred Wegscheider.Drastischer formuliert es der WWF-Bärenprojektleiter Christoph Walder. „Die Steiermark verurteilt die Braunbären zum Aussterben.“ Walder hat auch die Schuldigen gefunden. „Die Schuld für das Scheitern der Gespräche liegt ohne Zweifel an der Verhinderer-Haltung von Jägerschaft und Landwirtschaft“, sagte Walder und ergänzte: „Die Standesvertretungen waren nicht bereit, auch nur einen Millimeter in Richtung Artenschutz zu denken.“