Verkehrserziehungspark – Zukunft ungewiss

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Der Verein Lupu rennt sich derzeit die Hacken ab. Gesucht: knapp 200.000 Euro. Die fehlen für die Errichtung des neuen Kinder- und Jugendmobilitätsparks Mariazellerland.
Die andere Hälfte der Kosten kann Lupu, der „Verein zur Förderung für mehr Sicherheit unserer Kinder im Straßenverkehr“, auftreiben.

 

Verkehrsgarten


Obmann Herbert Berger ist Gruppeninspektor und Schulverkehrserzieher bei der Mariazeller Polizei. „Irgendwie fallen wir nirgends richtig hinein, nicht in den Schulbereich, nicht in den Verkehr“, sieht er das Dilemma. Beim Land Steiermark, in Brüssel hat der Verein um Förderung angesucht. Auch wenn alle begeistert sind, noch ist kein Geld zugesagt.

Bei den Gemeinden im Mariazellerland, bei Firmen und privaten Sponsoren hingegen stießen die Verkehrserzieher mit ihrem Plan eines großen, modernen Mobilitätsparks auf offene Ohren. Die Stadt Mariazell etwa stellt kostenlos ein Grundstück beim Erzherzog-Johann-Denkmal zur Verfügung.

Zehn Jahre Erfolg

Seit zehn Jahren wird im Verkehrsgarten auf dem Lift-Parkplatz in St. Sebastian unterrichtet. Vom Kleinkind bis zum Jugendlichen, zu Fuß, auf dem Fahrrad, dem Mofa: 5000 Kinder haben hier gelernt, sich richtig auf den Straßen zu verhalten. Der Erfolg: „Seit unserer intensiven Ausbildung ist kein Kind oder Jugendlicher am Schulweg bei einem Verkehrsunfall zu Schaden gekommen“, sagt Berger.

Aber der alte Verkehrsgarten ist längst zu klein. Für den Fuhrpark des Vereins – Mini-Autos,  Fahrräder, Mofas – gibt es keinen Platz. Jedes Frühjahr werden Zäune, Ampel und Verkehrsschilder aufgestellt und im Herbst wieder weggeräumt.
Alle zwei Jahre müssen die Bodenmarkierungen erneuert werden. Auch nächstes Jahr: Denn selbst wenn die Förderungen doch noch kommen, wird der Bau des neuen Parks bis zum  Ende des Sommers dauern. Karin Schönlieb

Der Plan für den Mobilitätspark

Der neue Mobilitätspark für Kinder und Jugendliche ist aus den Erfahrungen der bestehenden Anlage entstanden; neue Erkenntnisse aus der Kinderunfallforschung sind eingeflossen. Durch die mehr als doppelte Größe von 10.000 Quadratmetern sind verbesserte und sogar neue Übungsangebote möglich.

• Der Ride Park für motorisches Training und um richtig Radfahren zu lernen:  Balance-und Gleichgewichtsübungen mit und ohne Rad, Lernen von Brems- und Kurventechnik, Anfängerecke mit Dreirad und Laufrad. Auch fürs Moped geeignet.

• Die Verkehrsübungs-Anlage: asphaltierte Fahrbahnen, Radwege und Gehsteige in Originalgröße, mit verschiedenen Kreuzungsvarianten, Ampeln, Verkehrszeichen und Bodenmarkierungen. Für spielerisches Erlernen der Verkehrsregeln mit Elektrominiautos (fünf bis sechs Jahre), Fußgänger-, Radfahr- und Moped-Ausbildung.

• Der Trial Park: Sand- und Schotterstrecken für Übungsfahrten im Gelände. Bergauf- und Bergabfahren in vier Schwierigkeitsgraden, Lenken, Bremsen, Schalten, richtiges Stürzen. Für Moutainbikes.

• Der Schulungspavillon: Klassenzimmer für Unterricht, Vorträge, mit WC  und Waschgelegenheit; Unterbringung des Fuhrparks.

 

Mobilitätsplan

 

 

Bericht und Fotos: „Woche“