Maiandacht – Christi Himmelfahrt im Salzatal
Es ist beim Franzbauer – Familie Greifensteiner/Eisler – seit Jahren Tradition, dass beim Bildstock am „Christkind-Hals“ zu Christi Himmelfahrt eine Maiandacht abgehalten wird. Das Marterl am Hals wurde im Jahr 1970 zum Gedenken an die Urgroß- und Großeltern Josefine und Johann Greifensteiner errichtet.
Durch das stark regnerische und windige Wetter konnte die geplante Maiandacht heuer leider nicht am Hals stattfinden und wurde stattdessen gleich unten beim Marterl beim Franzbauer abgehalten.

Bis kurz vor Beginn der Maiandacht regnete es heftig, doch wenige Minuten vor Beginn der Andacht hörte der Regen auf, ein bisschen blauer Himmel zeigte sich und sogar die Sonne sendete einige wärmende Strahlen durch den mit dicken Regenwolken verhangenen Himmel. Wenige Minuten nach der Andacht öffnete Petrus wieder seine Schleusen und es begann wieder heftig zu regnen.
Die Maiandacht und der Wortgottesdienst wurden von Frau Johanna Erber in sehr würdiger und besinnlicher Art gehalten. Zusätzlich wurden die Kantorin Johanna Steiner und der Kantor Franz-Peter Stadler eingesetzt, der auch die frohe Botschaft zum Tag vortragen durfte.
Wie jedes Jahr kamen viele Teilnehmer, sogar aus Niederösterreich und Wien angereist.
Was ist eine Maiandacht? Warum wird sie gefeiert? Hintergründe und Wissenswertes – kurz zusammengefasst:
Die Maiandacht ist ein Wortgottesdienst zu Ehren Marias. Wie der Name schon sagt findet eine Maiandacht traditionellerweise im Mai statt. Der Monat Mai ist, ebenso wie der Oktober, der Verehrung der Gottesmutter Maria gewidmet. Aus diesem Grund wird in der katholischen Kirche der Monat Mai auch „Marienmonat“ genannt.
Für die Andacht wird ein Marienbildnis oder eine Marienstatue besonders festlich geschmückt. Die Mariensymbolik des Mai ergibt sich aus dem Aufblühen der Natur in diesen Wochen. Als erste und schönste Blüte der Erlösung, als „Frühling des Heils“, gilt in der katholischen Spiritualität die Gottesmutter. Schriftlesungen, Lieder, Gebete und Predigt stellen das Heilswirken Gottes im Leben Mariens in den Mittelpunkt.
Maria, die Mutter von Jesus Christus, dem Sohn Gottes, gilt den Menschen als Fürsprecherin bei Gott. In Maiandachten bringen Gläubige ihre Bitten an Maria vor. Menschen in Not wenden sich an sie als „Trösterin der Betrübten“ und „Vorbild in schweren Zeiten“ sowie als „Heil der Kranken“ und „Hilfe der Christen“. Zugleich wird Maria als „schönste aller Frauen“, als Jungfrau, Mutter Gottes und Himmelskönigin verehrt.
In der Heilsgeschichte nimmt Maria eine wichtige Rolle ein. Dies wurde im Konzil von Ephesus im Jahr 431 nach Christus festgeschrieben. Doch haben sich Maiandachten erst später durchgesetzt, wie die Geschichte der Maiandacht zeigt. Die Maiandachten entwickelten sich zunächst langsam, erfuhren später einen regelrechten „Boom“ und haben sich bis heute erhalten.
Schon im Mittelalter wurden Maifeste heidnischen Ursprungs christlich umgedeutet. Im Laufe der Zeit entwickelten sich marianische Feste daraus. Die Marienverehrung, wie wir sie noch heute in Maiandachten pflegen, ging von der italienischen Stadt Ferrara in der Kirche der Kamillianer aus. Dort wurden im Jahre 1784 erstmals Maiandachten für die Allgemeinheit zugänglich abgehalten. Zuvor dürften Andachten zu Ehren Mariens vorwiegend in privaten Räumlichkeiten innerhalb der Familie stattgefunden haben oder nur zum Teil öffentlich gewesen sein.
Von Italien aus verbreitete sich die Maiandacht schließlich nach Frankreich und andere europäische Länder. Die Blütezeit der Maiandacht war zwischen 1850 und 1950. In Österreich wurden Maiandachten ab Mitte des 19. Jahrhunderts gefeiert.

Herzlichen Dank an Ing. Franz-Peter Stadler 1010 Wien, Salzatal & Schladming für Text und Fotos.