Eröffnung des Steiermark-Pavillons
Die STEIERMARK SCHAU ist zu Gast in Mariazell: Einer der drei Pavillons, der sogenannte Steiermark-Pavillon mit Werken der Künstler*innen Herbert Brandl, Constantin Luser, Plateau Residue, Karoline Rudolf, Antonia Jeitler und Mito Gegič wurde am 1. Mai 2025 unweit der Basilika eröffnet. Zu sehen ist die Ausstellung unter dem Titel Ambition & Illusion: History Repeating? bis Ende Juli 2025, danach macht sie Station in Leoben. Die Verbindung von Landschaft, Geschichte und Identität steht im Mittelpunkt. Die künstlerischen Arbeiten reflektieren Natur, Kultur, Erinnerung und gesellschaftlichen Wandel.

Alle drei Pavillons der STEIERMARK SCHAU stellen rückblickend auf die Zeit des Barocks und von Schloss Eggenberg die Frage, ob sich historische Krisenzyklen in der Gegenwart wiederholen: Die Ausstellung in den Pavillons History Repeating? greift die turbulente Entstehungsschichte von Schloss Eggenberg vor dem Hintergrund des Dreißigjährigen Krieges, Finanzskandale und der Kleinen Eiszeit auf. Zugleich zieht sie Parallelen zu aktuellen globalen Herausforderungen wie kriegerischen Konflikten, wirtschaftlichen Fehlentwicklungen, zunehmender Erwerbsarmut sowie den anthropogenen Klimawandel. Diese Parallelen werden von den Künstler*innen in ihren Arbeiten in den drei Pavillons aufgegriffen.
Der Bürgermeister, Helmut Schweiger, sieht mit dem Pavillon einen Gewinn für die Region: „Nach fast 30 Jahren, damals war die Landesausstellung in Mariazell zu Gast, findet nun auf Initiative des Landes Steiermark eine STEIERMARK SCHAU statt, darüber freuen wir uns und das zeigt die Verbundenheit mit der Region Mariazellerland.“

Die feierliche Eröffnung wurde von Landesrätin Simone Schmiedtbauer übernommen: „Kunst in die Regionen zu bringen ist enorm wichtig. Liebe, Fleiß und Leidenschaft haben es fertiggebracht, dass wir diesen Pavillon heute gemeinsam eröffnen dürfen. Mein herzlicher Dank gilt dem Team des Universalmuseums Joanneum. Wir sprechen von Zusammenarbeit und hier wird sie gelebt, lassen wir uns ein auf die Geschichte und Kunst.“
Kurator Günther Holler-Schuster sieht mit der Auswahl des Standortes Mariazell eine spannende Möglichkeit, die Vielfalt und Tiefe der Steiermark in Bezug zu setzen: „Gerade in der Gegenüberstellung von Tradition und zeitgenössischer künstlerischer Auseinandersetzung entstehen Räume, die neue Perspektiven auf Vertrautes eröffnen und zur kritischen Reflexion einladen.“

Tradition und Moderne im Steiermark-Pavillon
Ein stilisiertes Gebirge symbolisiert hier die Topografie der Steiermark. Herbert Brandl gestaltete dieses in der Tradition der Panoramamalerei. Das monumentale Gemälde führt das Publikum zu den Schönheiten der Alpenlandschaft, erinnert aber auch an die Stürme der turbulenten Geschichte des Landes. Die beiden Standorte dieses Pavillons, Mariazell und Leoben, liegen in umfangreichem Waldland mit ausgeprägter Forstwirtschaft, auf die sich auch Werke in den Pavillons beziehen. Constantin Lusers akustischer Baum und seine Trompetenfiguren eröffnen einen kulturellen Raum, in dem sich der regionale Kontext auf mehrfache Weise abbildet. Das Duo Plateau Residue greift den Umgang mit Ressourcen am Beispiel der Forstwirtschaft auf. Karoline Rudolf und Antonia Jeitler befassen sich in ihren Arbeiten mit der Präsentationsform des Denkmals. Der Sockel, der die Figur üblicherweise erhebt und exponiert, wird bei Rudolf zum instabilen Terrain, auf dem sich die Künstlerin den Turbulenzen der Realität widersetzt. Jeitlers Porträts von anonymen, in der Gesellschaft unsichtbar bleibenden Menschen zeugen von der Fragilität des Selbstbildes und vom möglichen Ausgesetzt-Sein am exponierten Platz: dem Podest. Es ist auch immer wieder die Auseinandersetzung zwischen Tradition und Moderne, die in der Kunst zum Ausdruck kommt – regionale Aspekte vor dem Hintergrund der globalen Realität. Das wird auch in Mito Gegičs Videoarbeit sichtbar, in der eine gigantische Abrissbirne zwischen zwei jungen Menschen in folkloristischer Kleidung von einem Monitor zum anderen schwingt.
Die Architektur der Pavillons ermöglicht einen vielfältigen und innovativen Einsatz
Das aus einem geladenen Wettbewerb hervorgegangene Konzept der Pavillons stammt von der Grazer Architekturgruppe studioWG3, die erzählerische Architektur setzt sich mit dem Schloss-Gedanken auseinander. Die Pavillons bestehen aus Holzgerüsten, bespannt mit Planen der Firma Sattler, und erinnern an Zelte. Als temporäre Bauten sind so konzipiert, dass sie stabil und leicht montierbar sind, während die Konstruktion eine flexible und pragmatische Nachnutzung ermöglicht, da die Struktur schnell abgebaut und transportiert werden kann. Jeder Pavillon umfasst etwa 150 m² Ausstellungsfläche.
Nachfolgend eine Auswahl von Bildern von der Eröffnung am 1. Mai 2025:
Vielen Dank an Josef Kuss für die weiteren Bilder:
Offizielle Pressebilder der Eröffnung:
Weitere Informationen zur STEIERMARK SCHAU 2025 finden Sie unter: steiermarkschau.at