„Schifferlsetzen“ ist jetzt Immaterielles Kulturerbe der UNESCO
Ein spezieller Brauch des Mariazeller Landes ist das „Schifferlsetzen“. Zum Fest des Hl. Nikolaus, durch die Flößerei auch bei uns als Schutzpatron der Seefahrer, Schiffer und Flößer verehrt, basteln die Kinder vor dem 5. Dezember Papierschifferl. Diese selbst aus buntem, mit Vorliebe rotem Papier gefertigten und mit einem Spruch versehenen Schifferl wurden dann, bzw. werden noch heute unbemerkt bei Nachbarn, Verwandten und den Geschäftsleuten des Ortes gesetzt.
Nach der alten Tradition werden die Papierschifferl mit dem Spruch „Bitt schön um mein Schiff“ dann am Nikolaustag – zur Freude der Kinder voll gesteckt mit Süßigkeiten, Nüssen, Äpfeln und Lebzelten – wieder eingesammelt.
So hat schon Frau Schulrat Immaculata Waid, eine der Gründerinnen des Mariazeller Heimathauses und Brauchtumskennerin über das „Schifferlsetzen“ geschrieben: „…´s Niglo-Schifferlsetzen is a zellerischer Brauch, is a liabs, a altes Herkemman, i bitt Eng recht freundli, laßt´s den doh nit auf, tat´s den Kindern die Freud´ nit wegnehma.“
Seitens des Mariazeller Heimathauses wurde der Brauch des „Schifferlsetzens“ bei der UNESCO als Immaterielles Kulturerbe eingereicht. Frau Mag. Marita Troger hat sich dem Thema angenommen und den Aufnahmeantrag über diesen – im Mariazeller Land einmaligen – Brauch um Nikolo akribisch aufbereitet und so einen ganz wichtigen Beitrag zum Erhalt eines Brauches in unserer Heimat geleistet.
Das Mariazeller Heimathaus möchte das Wissen um das Schifferlsetzen an die nächste Generation weitergeben und so Identität stiften und auch den Stolz auf das eigene Erbe intensivieren.
Wir sind stolz und freuen uns sehr mitteilen zu können, dass dieser Mariazeller Brauch in der Adventzeit nun von der UNESCO in die Liste des „Immateriellen Kulturerbes“ aufgenommen wurde. Dies ist auch ein Auftrag, diesen alten Brauch im Mariazeller Land weiter zu geben und zum gemeinsamen Schifferlbasteln in das Mariazell Heimathaus einzuladen.
