Patrozinium in der Pfarrkirche Gußwerk

Am 15. September 2024 wurde um 10:00 Uhr das Patrozinium und das Fest der Kreuzerhöhung in der Pfarrkirche Gußwerk gefeiert. Der Festgottesdienst wurde vom Mariazeller Stadpfarrer Christoph Pecolt geleitet und von der Mariazeller Liedertafel mit der Katschtaler Messe festlich umrahmt.

Trotz des strömenden Regens und der prekären Hochwassersituation im Mariazeller Land war der Festgotesdienst überaus gut besucht.

Patroziniumsfeier in der Pfarrkirche Gußwerk am 15.9.2024 - Foto: Franz Peter Stadler
Patroziniumsfeier in der Pfarrkirche Gußwerk am 15.9.2024 – Foto: Franz Peter Stadler

Als Patrozinium wird als die Schutzherrschaft eines Patrons oder einer Patronin bezeichnet, dem/der eine Einrichtung (Kirche, Spital, Schule) unterstellt wird. Das Wort wird auch für das Hochfest gebraucht, an dem der Heilige, die Heilige gefeiert wird, dem die Kirche geweiht ist.

Das Fest der Kreuzerhöhung im September hat seinen Ursprung in Jerusalem; dort wurde am 13. September 335 die Konstantinische Basilika über dem Heiligen Grab feierlich eingeweiht. Der 13. September war auch der Jahrestag der Auffindung des Kreuzes gewesen. Am 14. September, dem Tag nach der Kirchweihe, wurde in der neuen Kirche dem Volk zu ersten Mal das Kreuzesholz gezeigt („erhöht“) und zur Verehrung dargereicht. Später verband man mit diesem Fest auch die Erinnerung an die Wiedergewinnung des heiligen Kreuzes durch Kaiser Heraklius im Jahr 628; zuvor war das Kreuz an die Perser verloren gegangen, Heraklius brachte es feierlich an seinen Platz in Jerusalem zurück.

Der Ursprung des Festes Kreuzerhöhung verbindet sich mit der um 350/60 entstandenen Kaiserin Helena – Kyriakos- oder Protonikelegende – der Wiederauffindung des Kreuzes Christi durch Kaiserin Helena im zeitlichen Zusammenhang mit dem Bau der Grabeskirche durch den römischen Kaiser Konstantin.

Um 350 verbreitete sich von Jerusalem aus die Kreuzverehrung, darunter auch der Brauch, Kreuzreliquien und Kreuzdarstellungen am Altar dem Volk zur Verehrung zu zeigen (sie zu „erhöhen“ = hochzuhalten), wie es bis heute in der katholischen Karfreitagsliturgie geschieht.

Kirchen mit dem Namen „Hl. Kreuz“, insbesondere die Kirche in Gußwerk, in der eine Kreuzreliquie als wertvollster Schatz verehrt wird, feiern am 14. September ihr Patrozinium, mit einem Kreuzsegen.

Patroziniumsfeier in der Pfarrkirche Gußwerk am 15.9.2024 - Foto: Franz Peter Stadler
Patroziniumsfeier in der Pfarrkirche Gußwerk am 15.9.2024 – Foto: Franz Peter Stadler

Kreuzerhöhung ist der Name eines christlichen Feiertages, der im katholischen und orthodoxen liturgischen Kalender auf den 14. September fällt. Der Tag wird als Holy Cross Day auch in Teilen der Anglikanischen Kirche sowie den (besonders englischsprachigen) lutherischen Kirchen begangen, die dem Revised Common Lectionary folgen.

Im Jahre 614 fielen die Truppen des Perserkönigs Chosrau II. in Jerusalem ein. Das Kreuzholz in einem silbernen Kreuzreliquiar – zwei andere Teile hatte Helena im Jahre 325 nach Rom und Konstantinopel gebracht – wurde mit Patriarch Zacharias in die Königsstadt Ktesiphon, in der Nähe des heutigen Bagdad, verschleppt. Das Kreuz konnte aber wenige Jahre darauf durch den Sieg des oströmischen Kaisers Herakleios über die Perser (627) zurückgewonnen werden. 628 brachte der Kaiser das Kreuz zunächst im Triumph in seine Hauptstadt Konstantinopel. Nach neueren Untersuchungen zog er am 21. März 630 mit glänzendem Gefolge nach Jerusalem, um dort die hochverehrte Reliquie wieder in die Grabeskirche hinter dem Golgotahügel zu bringen, wo er diese eigenhändig am ursprünglichen Platz aufstellte.

Im 7. Jahrhundert hat man das Fest von Rom übernommen. 629 wurde zum Andenken an diese Ereignisse, sowie der Auffindung des heiligen Kreuzes durch Kaiserin Helena in der Kirche am 14. September das Fest der „Erhöhung des heiligen Kreuzes“ gefeiert.

Herzlichen Dank an Ing. Franz Peter Stadler für Text, Bilder und Video!

Patroziniumsfeier in der Pfarrkirche Gußwerk am 15.9.2024 – Video: Franz Peter Stadler

Nachfolgend eine Bildergalerie der Feier:

Bericht, Fotos und Video: Franz Peter Stadler

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