Mariazeller Heimathaus bei „Wer bist du: Steiermark?“

„Wer bist du: Steiermark?“, lautete die Frage, die das Museumsforum Steiermark mit Unterstützung der Projektpartner – Land Steiermark, Volkskultur Steiermark GmbH und Volkskundemuseum am Paulustor – den steirischen Museen und Sammlungen stellte. Bis 30. November 2022 waren die Museums- und Sammlungsmitarbeiterinnen aufgefordert, Geschichten zu Objekten einzureichen. Diese sollten von Bedeutung für das Museum bzw. die Sammlung und die Region sein.

Mit diesem Projekt wird die selten beleuchtete Hintergrundarbeit in den Fokus gerückt. Warum wird gesammelt und bewahrt? Welche Bedeutung hat die Bewahrung der Informationen zu den Objekten? Wer leistet die Arbeit und wie sehen die vielfältigen Tätigkeitsbereiche im Museum bzw. der Sammlung aus? Aus 72 Museen und Sammlungen wurden 117 Objektgeschichten, darunter auch die Geschichte der Krone der Narzissenköniginnen im Mariazeller Heimathaus, eingereicht. Dies zeigt das große Interesse der Sammlungsmitarbeiterinnen am Projekt und verdeutlicht, dass es viele Geschichten gibt, die als besonders erzählenswert erachtet werden.

Foto: Museumsforum Steiermark

Heimathaus-Obmann Andreas Schweighofer erzählt die Geschichte hinter diesem besonderen Museumsobjekt:

„Es gab den Narzissenkorso bereits in Mariazell, bevor er in Bad Aussee veranstaltet wurde. 1951 haben die Stadtväter und Tourismusverantwortlichen die Idee eines Narzissenfestes aufgegriffen. Tausende von Menschen sollten damit auf die vorsommerliche Pracht der blühenden Mariazeller Bergwiesen aufmerksam gemacht werden. Ein ganzer Ort entdeckte die herrlich duftende Narzisse als Schmuck für Feste, woraus sich schließlich die Idee des Narzissenkorsos entwickelte. Über die Jahre hinweg waren rund um den Narzissenkorso die örtlichen Vereine – allen voran die Feuerwehr Mariazell – und die regionalen Schulen maßgeblich am Gelingen dieser ganz besonderen Veranstaltung beteiligt. Dieses große Frühlingsfest und einmalige Tourismusereignis bestand aus einer vorabendlichen Ballveranstaltung und dem großen Festzug am nächsten Tag. Bei der Ballveranstaltung wurde auch die Narzissenkönigin gekürt. Für dieses Ereignis fertigte Franz Kuss, ein Juwelier in Mariazell, die Krone an, in die auch der Name der Königin graviert wurde. 1961 fand der letzte Korso in Mariazell statt und die Krone nachdem sie nicht mehr für die Königinnen benötigt wurde in einer Vitrine im Brauhaus Girrer aufbewahrt.“

Museumsobmann Andreas Schweighofer versuchte zur Eröffnung des Naturkundemuseums 2019 (wir berichteten) den Wirt vom Brauhaus, Hannes Girrer, zu überzeugen, die Krone dem Heimathaus zu überlassen. Dieser willigte unter der Bedingung ein, dass die Narzissenkönigin des Jahres 1959, Waltraut Haas, zur Eröffnung anwesend sein würde. Es ist gelungen – und nicht nur die Königin, sondern auch die einstige Prinzessin Ingrid Wendl konnte in Mariazell begrüßt werden. Bei der feierlichen Eröffnung wurde die Krone von den Hoheiten im Brauhaus abgeholt und dem Mariazeller Heimathaus übergeben.“

Mit diesem Projekt sind auch Filmaufnahmen sowie Projektfotos für die Publikation verbunden. Am 3. Juni 2023 war es nun auch im Mariazeller Heimathaus soweit und die Dreharbeiten für das Museumsobjekt „Mariazeller Narzissenkrone“, welches von Franz Kuss, dem Firmengründer des noch heute in Mariazell existierenden Juweliergeschäftes von Franziska Kuss, gefertigt wurde, gingen über die Bühne. Nachfolgend einige Fotos von Drehtag in Mariazell.

Quelle: Mariazeller Heimathaus
Fotos: Museumsforum Steiermark

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