Der Ursprungfelsen
Im fernen Kloster St. Lambrecht, zu dem der Besitz der Mariazeller Gegend gehörte, fasste Abt Otker den Entschluss, den heiligmäßigen Mönch Magnus in jene Gegend zu schicken, um die Seelsorge des daselbst ansässigen Hirtenvolkes zu übernehmen.
Der Mönch hatte in seiner Klosterzelle eine überaus geliebte Marienstatue, die er selbst geschnitzt hatte. Mit Bewilligung des Abtes durfte er diese mit auf die Reise nehmen. Als er, schon müde von der beschwerlichen Wanderung, am Abend des 21. Dezember 1157 nahe dem Ziele war, das er sich zu Niederlassung ausersehen hatte, versperrte ihm plötzlich ein aufragender Felsblock den Weg.
Da die Nacht schon hereingebrochen war, wurde der Mönch zaghaft und wandte sich flehentlich an die Muttergottes um Hilfe. Sogleich spaltete sich der Felsen und gestattete dem Mönch den Durchgang. Er sah eine freie Anhöhe, die er erstieg.
Nachdem er dieses Ziel erreicht hatte, stellte er die Statue auf einen Baumstrunk, der noch heute im Gnadenaltar erhalten ist, begann eine Holzkapelle zu zimmern und eine Zelle für sich. Von hier aus übte er die Seelsorge aus, und alsbald wurde die Kapelle der geistige Mittelpunkt für die ganze Gegend.
Der „Ursprungfelsen“ in der Rasing, zwischen Mariazell und Gußwerk, ist momentan leider nicht zugänglich, da der Steig zum Felsen neu errichtet wird.