Mein Herz für Afrika – ein berührender Vortrag
Wie gut es uns in unserer zivilisierten Gesellschaft eigentlich geht, wurde den zahlreichen Besuchern am Abend des 19. September 2025 im Mariazeller Pfarrsaal bewusst. Dr. Magdalena Griessler reist seit nunemhr 15 Jahren immer wieder nach Afrika und engagiert sich dort im Rahmen der Organisation „Jugend Eine Welt“ für die medizinische Versorgung der Bevölkerung.

Ein restlos gefüllter Pfarrsaal, der kurz vor Veranstaltungsbeginn noch mit zusätzlichen Stühlen erweitert wurde, zeigte vom großen Interesse der Bevölkerung und gleichzeitig aber auch von der Beliebtheit der jungen Medizinerin, die gemeinsam mit Dr. Patrick Killmaier seit Jahren das Gesundheitszentrum Mariazell leitet.
Mit wenigen, aber nicht minder eindrucksvollen Bildern und den dazugehörigen Geschichten und Erklärungen schilderte sie den Alltag ihrer ärztlichten Tätigkeiten und ihre Erfahrungen und Erlebnisse in Äthiopien und Ghana, wo sie immer wieder mit unglaublicher Armut, Bescheidenheit und Tapferkeit, aber auch mit tiefer Dankbarkeit und Anerkennung konfrontiert ist.

Schlimme Verletzungen und Verbrennungen, fragwürdige Hygienestandards, fehlende Medikamente und ein chronischer Bettenmangel erschweren die medizinische Versorgung und machen Behandlungen teilweise auch ohne Betäubung erforderlich. Krankheiten oder Verletzungen, die bei uns schon viel früher erkannt und stationär versorgt werden, werden dort oftmals nur ambulant behandelt und die Patienten danach wieder nach Hause geschickt.
Operiert wird teilweise unter freiem Himmel, die stationär aufgenommenen Patienten werden von ihren Angehörigen, die dann im gleichen Krankenzimmer am Boden schlafen, gepflegt und gewaschen, Wasser muss oft mehrere Kilometer weit entfernt geholt und zu Fuß zum Krankenhaus getragen werden. Da die Behandlungen im Krankenhaus auch mit zumindest geringen Kosten verbunden sind, sitzen Patienten vor dem Krankenhaus und betteln, um sich nach ihrer manchmal bis zu 100 Kilometer weiten, tagelangen und beschwerlichen Anreise die Versorgung dann überhaupt leisten zu können.

Unvorstellbare Zustände für uns, die wir es gewohnt sind, mit einem einzigen Telefonat zu jeder Tages- und Nachtzeit über eine ordentliche medizinische Versorgung zu verfügen und dafür nur die E-Card stecken zu müssen. Für uns alle aber auch ein Grund zum Nachdenken, ein Grund für mehr Bescheidenheit, Zufriedenheit und Dankbarkeit für den Wohlstand, in dem wir leben dürfen.
Musikalisch wurde der Abend von einer Gruppe der Pfarrjugend begleitet, den Abschluss bildete das Lied „We Are The World“, das gemeinsam mit dem Publikum gesungen wurde. Danach wurde zu einer Agape geladen, wo das sichtlich berührte Pubilum die gewonnenen Eindrücke weiterbesprechen konnte und gleichzeitig um freiwillige Spenden für die Unterstützung des Projekts gebeten wurde.

Veranstaltet wurde der Abend in einer Kooperation der Basilika Mariazell mit dem Gebetskreis der Pfarre, der Organisation „Jugend Eine Welt“ und dem Lions Club Mariazell, Brötchen und Kuchen für die Agape wurden von heimischen Gastronomiebetrieben gespendet, den Wein stellte Superior Pater Michael Staberl zur Verfügung.
Nachfolgend einige Bilder des Abends, vielen Dank an Josef Kuss!