Am Nikolausabend warten Emilia und Jonas gespannt darauf, dass ihre Stiefel gefüllt werden. Doch bisher hat sich nichts getan. Der Nikolaus scheint sie vergessen zu haben. „Wisst ihr eigentlich, woher der Brauch mit dem Nikolausstiefel kommt? Der Heilige Nikolaus hat vor über 1700 Jahren in der heutigen Türkei gelebt“, erklärt Papa. „Dort wurde er auch zum Bischof geweiht. Er half vielen Menschen, die arm und hungrig waren, indem er ihnen Almosen in ihre Schuhe oder Stiefel legte. Aus diesem Grund stellen wir auch heute noch unsere Stiefel vor die Tür, in der Hoffnung, dass sie gefüllt werden.“

„Aber wir sind doch gar nicht arm und hungrig“, sagt Jonas nachdenklich. „Vielleicht bekommen wir deswegen nichts. Oder weil wir uns gestern so gestritten haben?“ „Keine Angst“, beruhigt ihn Emilia. „Es wird schon nicht der Krampus zu uns kommen…“ Da hören sie ein lautes Poltern und Scheppern. Doch nicht vor der Haustür, wo die Stiefel stehen, sondern an der Terrassentür. „Und wenn es doch der Krampus ist?“, fragt Jonas ängstlich. „Quatsch, wahrscheinlich liegen die Geschenke nun auf dem Terrassentisch“, sagt Emilia mutig und öffnet die Terrassentür. Doch der Tisch ist leer. Beide schauen sich erschrocken an. In dem Moment ruft Papa grinsend: „Schaut mal, was da vor der Haustür steht.“ Er zeigt auf zwei Nikolausstiefel gefüllt mit Äpfeln, Nüssen, Mandarinen und einigem mehr. Jonas atmet erleichtert auf. „Da wollte uns jemand wohl einen gewaltigen Streich spielen…“


Eine Antwort

  1. Ing.Karl-F. Herr Ebenberger sagt:

    ..waren immer überaschende Momente. Ist meinen Eltern auch immer gelungen!

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